Der Drehsitz – Ardha Matsyendrasana

„Veränderung ist das Gesetz des Lebens. Und diejenigen, die nur auf die Vergangenheit oder die Gegenwart blicken, werden die Zukunft verpassen.“ (Khalil Gibran)

Ausführung

Variante 1: Sanfter Drehsitz im Schneidersitz

1. Setze dich bequem in den Schneidersitz.

2. Nimm deine Arme über die Seiten nach oben und strecke die Wirbelsäule lang – richte dich auf.

3. Drehe dich sanft zur Seite.

4. Lege eine Hand auf das gegenüberliegende Knie und die andere hinter dem Rücken auf den Boden.

5. Dein Kinn ruht über dem Brustbein, es darf sich auch zur Seite drehen, wenn sich das für deinen Nacken gut anfühlt.

6. Recke deine Wirbelsäule mit jeder Einatmung sanft in die Länge und vertiefe die Drehung mit jeder Ausatmung

7. Halte die Position einige Atemzüge und wechsle dann die Seite.

Variante 2: Halber Drehsitz mit gestrecktem Bein

1. Setze dich mit ausgestreckten Beinen auf die Matte.

2. Stelle den rechten Fuß über das linke gestreckte Bein und platziere ihn neben dem Knie.

3. Stelle die rechte Hand hinter dir auf, die linke Hand umfasst das rechte Knie.

4. Mit der Einatmung richte die Wirbelsäule auf, mit der Ausatmung drehe dich sanft nach rechts.

5. Halte die Position einige Atemzüge und wechsle dann die Seite.

Variante 3: Halber Drehsitz mit angewinkeltem Bein

1. Setze dich mit ausgestreckten Beinen auf die Matte.

2. Winkle das linke Bein an, sodass der Fuß neben der rechten Hüfte liegt.

3. Stelle den rechten Fuß über den linken Oberschenkel und platziere ihn neben dem Knie.

4. Setze die rechte Hand hinter dir auf und lege die linke Hand ans rechte Knie oder hake den Ellenbogen ein.

5. Mit der Einatmung richte dich auf, mit der Ausatmung drehe dich nach rechts.

6. Halte einige Atemzüge, dann wechsle die Seite.

Körperliche Wirkung

• Mobilisiert die Wirbelsäule und erhält ihre Flexibilität.

• Dehnt Schultern, Brust und Hüfte.

• Fördert die Durchblutung und kann die Verdauung anregen.

• Löst Verspannungen im Rücken und Nacken.

• Mindert bei regelmäßigem Üben Skoliosen.

• Sorgt für eine gute Flüssigkeitsverteilung in den Bandscheiben

• Stimuliert Leber, Galle, Milz und Nieren und dein Zwerchfell.

Geistige Wirkung

• Fördert Konzentration und innere Klarheit.

• Unterstützt den Loslass-Prozess, sowohl körperlich als auch mental.

• Bringt Ruhe und Gelassenheit.

Energetische Wirkung

• Aktiviert die Energiekanäle entlang der Wirbelsäule.

• Stimuliert das Manipura-Chakra (Solarplexus), das für Selbstbewusstsein und Willenskraft steht.

• Fördert den Energiefluss durch die Drehung und schafft ein Gefühl von Erneuerung.

Hilfsmittel & Tipps

• Falls das Gesäß nicht entspannt auf der Matte aufliegt, kann eine gefaltete Decke für Stabilität sorgen.

• Wenn die Drehung unangenehm ist, bitte eine sanftere Variante wählen.

• Ein Kissen oder Yogablock unter dem Gesäß kann helfen, aufrechter zu sitzen und die Drehung angenehmer zu gestalten.

• Falls das angewinkelte Bein zu intensiv ist, bleibt das untere Bein bitte gestreckt.

• Achte darauf, dass du im Drehsitz auch wirklich die Wirbelsäule drehst. Vermeide starkes Drehen des Kopfes oder eine übermäßige Mobilisation der Schulterblätter. In dieser Übung soll nicht der Schultergürtel, sondern die Brustwirbelsäule wohltuend gedehnt werden.