
Der innere Fluss – Wirken im Einklang mit dem Leben
Stell dir einen Fluss vor, der aus einer klaren Quelle entspringt.
Er fließt nicht, weil er muss – er fließt, weil es seine Natur ist.
Er folgt der Landschaft, manchmal ruhig, manchmal kraftvoll,
manchmal scheinbar stockend, doch immer in Bewegung.
Dieses Modell erinnert dich daran, dein Wirken nicht zu erzwingen,
sondern dich von der Strömung deines Wesens führen zu lassen.
Es hilft dir, zwischen Wollen und Strömen zu unterscheiden –
zwischen dem Tun aus Ehrgeiz und dem Tun aus innerer Stimmigkeit.
„Tu, was durch dich getan werden will.“
Die vier Prinzipien des inneren Flusses:
1. Ursprung
Erinnere dich an deine Quelle.
Frage dich: „Was ist die tiefere Motivation hinter meinem Tun?“
2. Bewegung
Lass Energie fließen, statt sie zu kontrollieren.
Frage dich: „Was will heute durch mich in die Welt fließen?“
3. Begegnung
Vertraue den Ufern, die dich formen.
Frage dich: „Was oder wer hilft mir, meine Richtung zu erkennen?
4. Mündung
Lass los, was du getan hast – ohne dich daran zu binden.
Frage dich: „Kann ich wirken, ohne das Ergebnis besitzen zu wollen?“
Anwendung
Immer wenn du spürst, dass du dich anstrengst, Dinge „zum Laufen zu bringen“ –
halte inne und frage dich:
„Bin ich noch im Fluss – oder kämpfe ich gegen den Strom?“
Wenn du im Fluss bist, spürst du Leichtigkeit, Sinn, natürliche Bewegung.
Wenn du gegen den Strom schwimmst, fühlt sich alles zäh, kontrolliert oder übersteuert an.
Der innere Fluss bringt dich zurück zu deiner Essenz:
Du wirst wieder Kanal statt Macherin, Ausdruck statt Anstrengung.
Im Coaching kannst du dieses Modell wunderbar einsetzen, wenn Menschen zwischen Berufung und Burnout schwanken, oder wenn sie spüren: „Ich weiß, wer ich bin – aber ich weiß nicht, wie ich es leben soll.“
Der Fluss zeigt dir: Du musst nichts werden. Du darfst einfach fließen.
Reflexion – dein innerer Fluss
Wo halte ich fest, obwohl das Leben mich längst weiterführen möchte?
Welche Situationen fordern mich auf, loszulassen und Vertrauen zu üben?
Wie fühlt es sich an, Kontrolle abzugeben – körperlich, emotional, mental?
Wo darf ich mich erlauben, einfach zu fließen, ohne Ziel, ohne Müssen?
Impulse
Beobachte für einen Tag bewusst, wo du gegen das Leben „ankämpfst“ –
und frage dich: Was wäre, wenn ich hier losließe?Suche dir in der Natur Wasser – einen Bach, Fluss oder See –
und nimm dir Zeit, einfach zu schauen: das ist Übung in Hingabe.Übe Vertrauen, indem du dir innerlich sagst:
„Ich fließe mit dem, was ist – und das Leben trägt mich weiter.“
Das Leben ist Bewegung.
Mal ruhig, mal wild, mal still.
Das Fluss-Modell erinnert dich daran, dass alles seinen eigenen Lauf hat –
und dass Frieden entsteht, wenn du dich nicht länger gegen den Strom stemmst.
Hingabe bedeutet nicht Aufgabe, sondern Vertrauen:
dass das Leben dich führt, auch wenn du die Richtung nicht siehst.
Wenn du lernst, dich in diesen natürlichen Rhythmus einzuschwingen,
findest du eine tiefe Ruhe – mitten im Wandel.
„Wenn du aufhörst zu rudern, trägt dich der Fluss.“
Yoga mit Anette
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