
Die Geschichte von Samhain - Zeit der Wandlung, Zeit des Lichts im Dunkel
„Samhain ist kein Ende – es ist ein heiliges Innehalten,
ein Atemzug zwischen dem Alten und dem Neuen,
zwischen Erinnerung und Neubeginn.“.
Wenn die Tage kürzer werden und das Licht sich zurückzieht, beginnt eine Zeit des Übergangs. Die Natur zieht sich in ihre Wurzeln zurück. Das, was im Sommer geblüht hat, sinkt nun in die Erde, um dort in der Stille zu ruhen.
Diese Schwelle – zwischen Licht und Dunkel, zwischen Leben und Tod – nennt man im alten keltischen Jahreskreis Samhain (sprich: Sau-in). Es ist das Fest, das den Winter einleitet, die Ernte abschließt und uns daran erinnert, dass alles Leben zyklisch ist.
Für unsere keltischen Vorfahren war Samhain der Beginn des neuen Jahres. Die Felder waren abgeerntet, die Speicher gefüllt, und die Menschen kamen zusammen, um das Vergangene zu ehren und das Neue zu begrüßen. Es war eine Zeit des Innehaltens, des Rückzugs und der Dankbarkeit – und zugleich eine Zeit, in der die Schleier zwischen den Welten besonders dünn waren.
Man glaubte, dass in diesen Nächten die Ahnen uns nahe sind – freundlich, liebevoll, schützend. Man entzündete Lichter, um ihnen den Weg zu weisen, bereitete Speisen für sie zu und erzählte Geschichten, damit sie nicht vergessen wurden.
Samhain lädt uns ein, es ihnen gleichzutun: uns zu erinnern – an unsere Wurzeln, an jene, die vor uns waren, an das, was in uns weiterlebt.
Es ist auch die Zeit, Altes loszulassen – Gewohnheiten, Gedanken, Muster, die uns nicht mehr dienen.
So wie die Natur alles Überflüssige fallen lässt, dürfen auch wir ablegen, was uns beschwert, um mit leichtem Herzen in die dunklere Jahreszeit zu gehen. Diese Dunkelheit ist keine Leere – sie ist nährend, geborgen, vorbereitend.
Wie ein Same, der in der Erde ruht, sammeln auch wir in dieser Zeit Kraft für das, was im neuen Jahr wachsen will.
Samhain erinnert uns daran, dass jede Dunkelheit ihren Sinn hat – und dass das Licht, das daraus erwacht, tiefer, weiser und sanfter leuchtet als zuvor.
In dieser besonderen Zeit um den 1. November – dürfen wir uns dieser alten Kraft wieder erinnern. Wir dürfen still werden, lauschen, danken und loslassen.
Wir dürfen uns wärmen – an Kerzen, an Begegnungen, an der Geborgenheit des Kreises. Und wir dürfen vertrauen, dass unter der Oberfläche des Sichtbaren das Leben weiterfließt – leise, stetig, liebevoll.
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