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Wenn sich alte Muster im Körper lösen

Manchmal geschieht Heilung leise.

Nicht im Kopf, sondern tief im Körper – in einem Atemzug, einem Zittern, einem plötzlichen Loslassen, das sich wie ein inneres Aufatmen anfühlt.

Der Körper erinnert uns daran, dass jede Erkenntnis irgendwann auch körperlich werden will.

Er weiß, wann eine alte Geschichte zu Ende erzählt ist.

Übung 1: Das neue Bild meiner Linie

Ein sanfter Perspektivwechsel für Herz und Verstand (aus dem NLP)

Diese kleine Übung hilft dir, alte, übernommene Muster liebevoll zu betrachten und innerlich zu wandeln.

So geht’s:

  1. Setze dich ruhig hin, schließe die Augen.

  2. Denke an eine Situation, in der du dich klein, ohnmächtig oder verantwortlich gefühlt hast.

  3. Spüre dich selbst als Erwachsene:r in diesem Moment – fest und geerdet.

  4. Stell dir nun vor, hinter dir stehen all die Frauen oder Männer deiner Linie – Mutter, Großmutter, Urgroßmutter …

  5. Sage innerlich:

„Ich sehe euch. Ich danke euch für das Leben, das durch euch zu mir kam.“

  1. Mach dann einen halben Schritt nach vorn. Atme tief ein und spüre, wie du deinen Platz einnimmst – in deiner eigenen Kraft.

  2. Sage dir leise:

„Ich darf anders leben, anders lieben, anders reagieren.“

Wirkung:

Diese Übung öffnet das Herz für Verständnis statt Bewertung. Sie stärkt dein Gefühl innerer Eigenständigkeit und löst alte, unbewusste Loyalitäten.

Übung 2: Schmelzende Hüfte – Raum für neue Beweglichkeit

Eine Körperübung aus Yoga und achtsamer Berührung

Unser Körper erinnert sich an alte Erfahrungen. Besonders im Beckenraum speichern wir vieles, was mit Vertrauen, Kontrolle und innerem Halt zu tun hat. Diese Übung hilft dir, Spannungen loszulassen und wieder in Fluss zu kommen.

So geht’s:

  1. Lege dich auf den Rücken, Fußsohlen aufgestellt, Knie leicht geöffnet.

  2. Lege eine Hand auf dein Herz, eine auf dein Becken.

  3. Atme tief durch die Nase ein, durch den Mund aus.

  4. Beginne, dein Becken sanft zu kreisen – klein, weich, rund, wie Wellen im Wasser.

  5. Spüre, wo Enge oder Widerstand auftauchen. Bleib dort mit deinem Atem.

  6. Stell dir vor, du atmest Licht, Wärme und Liebe in diesen Raum.

  7. Wenn du magst, sage leise:

„Ich lasse los, was nicht mehr zu mir gehört. Ich öffne mich für Weichheit und Fluss.“

Wirkung:

Diese Übung unterstützt die Lösung alter emotionaler Spannungen und bringt dich wieder in Verbindung mit deiner inneren Beweglichkeit – körperlich und seelisch.

Wenn du magst, kannst du eine dieser Übungen in deine tägliche Praxis integrieren – als liebevolle Erinnerung daran, dass jede Begegnung, jedes Gefühl, jede Erfahrung dich zurück zu dir selbst führt.

Heilung geschieht nicht im Widerstand, sondern in der Bereitschaft, zu sehen, zu fühlen und neu zu wählen.

Wenn wir Altes verabschieden, kehrt unser innerer Fluss zurück.

Manchmal geschieht es in einem Moment – einem sanften Knacken, einem Atemzug, einer Bewegung, einem Aufleuchten, das signalisiert:

Ich bin wieder ganz ich.

Alles, was uns begegnet, will uns etwas zeigen

Ich glaube fest daran, dass das Leben immer für uns arbeitet – selbst dann, wenn es uns herausfordert.

Begegnungen, Konflikte, wiederkehrende Situationen oder körperliche Spannungen sind keine Zufälle. Sie spiegeln uns, was in uns selbst noch gesehen, verstanden oder geheilt werden möchte.

Wenn wir bereit sind hinzuschauen, kann das, was uns im Außen triggert, zu einer Brücke werden – zurück zu uns selbst, zu mehr Klarheit, Frieden und Selbstannahme.

Manchmal begegnen uns Menschen oder Situationen, die uns tief berühren – positiv oder schmerzhaft. Sie zeigen uns, wo wir innerlich noch gebunden sind, wo etwas in uns nach Heilung ruft.

Das Außen ist immer ein Spiegel unseres Inneren. In ihm erkennen wir, was bereits in Balance ist – und was noch gesehen, verstanden und gewandelt werden darf.

Diese Prägungen stammen oft aus unserer Herkunft, aus der weiblichen oder männlichen Linie, aus Erfahrungen, die weit zurückreichen, aus unbewussten Mustern aus frühen Bindungen, aus der Art, wie wir gelernt haben, Nähe zu leben, Grenzen zu setzen oder Liebe zu zeigen.

Diese Prägungen wirken in uns allen.

Sie erzählen von Fürsorge und Überforderung, von Stärke und Anpassung, von dem Wunsch, gesehen und gehalten zu werden.

Und sie begegnen uns im Leben immer wieder – in Form von vertrauten Situationen, ähnlichen Beziehungen oder Menschen, die alte Gefühle in uns wachrufen. Nicht, um uns zu quälen, sondern um uns die Möglichkeit zur Heilung zu schenken.

Jede Wiederholung ist eine Einladung, ein Stück bewusster, liebevoller und freier zu werden.

Wenn wir beginnen, diese Zusammenhänge zu erkennen, entsteht ein tiefer Frieden:
Wir müssen nicht mehr wiederholen, was einst geschah.
Wir dürfen fühlen, verstehen, vergeben – und neue Wege gehen.

Zwei kleine Selbsthilfe-Übungen für dich:

In meiner Arbeit – im Coaching ebenso wie in der Körperarbeit, bei Massagen und im Yoga – begleite ich Menschen auf diesem Weg.

Wir erforschen gemeinsam, was der Körper erzählt,
was der Geist noch festhält
und was die Seele schon loslassen möchte.

Dort, wo das Herz beginnt, wieder zu sprechen,
wo der Körper spürbar antwortet,
wo innere Wahrheit und Sanftheit sich nicht mehr ausschließen,
entsteht Heilung.